Dienstag, 8. Dezember 2009

Happy X-Mas (War Is Over)

Ein Traum in Glitzer...
Nun ist wieder eine Woche rum, ein langes Wochenende auch und heute melde ich mich mit Neuigkeiten von meiner Wohnsitutation, mit Weihnachtseindrücken und noch einigem zurück, das wohl unter „Sonstiges“ fällt.
Der Titel liegt heute am Datum und passt glücklicherweise zu mindestens einem Thema.
Fangen wir an mit meiner Wohnung. Ich wohne jetzt im (je nach Lichtverhältnissen) wunderschönen Pintak Court, ungefähr 10m Luftlinie hinter dem Hotel, in dem meine Nächte in Thailand begannen. Es ist ein Komplex, der aus zwei Gebäuden besteht, mit Wohnungen in mindestens 2 Größen. Wenn man herein kommt, steht man erst einmal unter dem größeren Gebäude und fühlt sich ein wenig wie in einer Tiefgarage. Wenn man sich davon jedoch nicht entmutigen lässt, dem Wachmann(24h Security, mir kann also überhaupt nichts passieren;) ) Hallo sagt, dann sieht man, wieder unter freiem Himmel einen kleinen Hof, auf dessen anderer Seite ein 6 stöckiges Haus liegt. Die Farbe blättert an ein paar Stellen, aber das macht nichts. Es gibt sogar einen Swimming Pool, doch hab ich den bis jetzt nicht entdeckt.
Mein Einzug begann also am Donnerstag Abend, denn irgendwie hatte ich mein Zimmer über der Pizzeria doch nicht so richtig lieb gewonnen.
Nach der Arbeit also, alles schon gepackt, hatte ich mir den heißesten Tag seit langem ausgesucht um mal wieder in die oberste Etage zu ziehen und zu bemerken, dass ich schon wieder weit über Sturmgepäck hinaus bin und einkaufen gehen eben doch auch andere Konsequenzen hat…
Nach ca. 2 Stunden war ich aber soweit umgezogen ausgepackt und aufgehängt um daran zu denken, was ich jetzt wohl essen könnte, was ich zur Verschönerung des Raums beiträgt und wie es sich wohl schläft.
Ein paar Fragen ließen sich auch schnell klären, denn Nahrung gibt es ja bekanntlich immer und als das Feuer in meinem Mund langsam nachließ, fiel ich auch schon müde ins Bett.
Mein Zimmer jetzt ist also sauber, mit Kühlschrank, Bett, Tisch und ein paar Schränken sowie einem Bad komplett mit Möbeln und ich konnte mich sogar wieder mit einem Spiegel rasieren, eine Versuchung,d er ich aus Nostalgie fast nicht nachgegeben hätte, aber da ich die interessanten Muster in meinem Gesicht nicht vermisse, nahm ich das Angebot doch an.
Eine warme Dusche hab ich auch wieder, die Wahl zwischen Klimaanlage und Ventilator, und sogar direkt nebenan ein Restaurant mit gutem Ruf(„Just One“).
Hier werde ich wohl die nächsten paar Monate zubringen und jetzt, nachdem ich an diesem Wochenende endlich die Möglichkeit geschaffen habe, Kaffee zu machen, kann ich auch wunderbar brütend tief in der Nacht über meinen Welteroberungsplänen sitzen und schwarzes Gold trinken;)

Davon abgesehen konnte ich das lange Wochenende(der König hatte ja Geburtstag – 82 stolze Jahr) nicht so nutzen wie ich wollte, nach Chiang Mai gab es schon Anfang der Woche keine Tickets mehr(obwohl ich stolz auf Thai mein Anliegen vortragen konnte. Ich konnte sogar sagen, dass ich am 4. Dezember einen Schlafwagen in der zweiten Klasse wollte…) und nach Kenchanaburi(zur Death Railway) ging es auch nicht, weil ich alleine kein Bock hatte…
Stattdessen habe ich die Zeit genutzt um mich inmitten einer französischen Siedlung,(also gefühlt, die einizgen Thais, die ich gesehen habe, waren Angestellte - und inmitten der schweren Rotweinwolken hörte ich erstaunlich oft "Ouai" und anderen französischen Small Talk), dem Carrefour Kaufhaus auf der Rama IV mit ein paar nötigen Dingen einzudecken(Alkohol und Süßigkeiten) sowie einem Mülleimer und so…dabei habe ich entdeckt, dass die Thais sich mit Salzsäure die Haare waschen und das Gefühl, dass jemand einem eine mit Widerhaken besetzte Nadel unter die Kopfhaut sticht um dann eine Mischung aus Salz und flüssigem Blei über den Kopf zu gießen, als „erfrischend- sauberes Gefühl“ empfinden. Na ja, wenigstens leuchtet das Shampoo schön blau – irgendwo hab ich auch ein Bild davon.
Ich kann Kaffee nachen!!

Die Zutaten meiner ersten Mahlzeit im neuen heim: Ramen Nudeln, Sojabohnen, Chilis und Broccoli(denn keine Mahlzeit ist vollständig ohne Broccoli)


Und so lecker sieht es dann fertig aus...

Den Rest des Wochenendes verbrachte ich mit ausgiebigen Spaziergängen, romantischer Musik bei Kerzenschein und mit Zuhören. Fast.
Also die Spaziergänge stimmen, denn ich wollte mal ausprobieren, ob Bangkok wirklich so Fußgänger unfreundlich ist, wie ich dachte. An den Hauptstraßen gibt es Bürgersteige, aber an Hauptstraßen entlang zu laufen, macht eben auch wenig Spaß, zumal dann auch die Sonne noch täglich brennt.
Auf Maloche plane ich momentan die Weihnachtsfeier für die KTN des Goethe Instituts und für Schüler aus umliegenden Schulen. Es wird Kekse (alkoholfreien) Glühwein zuerst und später welchen mit Schuss geben; Plätzchen, einen Weihnachtsmann, dass Lukasevangelium und und und... Aber ohne mich, denn ich bin dann am Flughafen und hole Imke ab und dann trennen uns nur noch ein paar Tage von Weihnachten auf Ko Wai! :)
Also hab ich Ablenkung in den kühlen Weiten des Weihnachtsrummels gesucht.
Die großen Kauf- und Bürohäuser lassen es sich natürlich nicht nehmen, alles weihnachtlich zu gestalten und die sehr homogen buddhistischen Thais mit dem Geist von Jesu Geburt anzustecken und Schneemänner und Winterlandschaften in die Sonne zu stellen.
Das Siam Paragon hat einen Kristallweihnachtsbaum aufgestellt, neben riesigen Weihnachtskugeln, die als Springbrunnen umfunktioniert sind und es wurden riesige Bögen aus Mistel- und Tannenzweigen gespannt.
Dazu laufen ehrliche alte Weihnachtslieder („Stille Nacht“, „O Tannenbaum“) - übrigens wirklich auf Deutsch – und es fühlt sich fast so an, wie auf einem deutschen Weihnachtsmarkt. Fast, wie gesagt, denn die Biergärten, die vor dem Central World stehen lassen auch den imposanten, 15 Meter hohen Weihnachtsbaum etwas von seinem ehrlichen Charme einbüßen und während ich so gemütlich mein frisches Hemd voll schwitzte, kam mir immer wieder der Gedanke, dass die wirklich immer früher anfangen, mit dem Weihnachtskram. Es fühlt sich einfach nicht an wie Weihnachten. Viel zu warm. An Weihnachten gibt es keine Palmen, keine tropische Hitze, es passt einfach alles nicht. Aber dann wurde ich zum Glück doch noch versöhnt. Als ich eins der besagten Kaufhäuser betrat und mir dann doch winterliche Temperaturen entgegen schlugen, wurde mein Herz von etwas berührt, dass dann doch den Weihnachtsgeist in mir anregte. Hinter all dem viel zu überladenem Konsum, der Werbung, den unpassenden und kitschigen Dekorationen draußen, hörte ich „Last Christmas“ und alles war wieder gut.

Weihnachten kann kommen.


Was man auf diesem Bild nicht sieht, sind die 30° im Schatten um 09.00Uhr morgens

Quantität statt Qualität
Die Palmen zerstören den Gesamteindruck etwas...
Weihnachten wirft seine Schatten - oder bin ich das bloß?
Hübsch, aber küssen musste ich ihn nicht...;)


Und so bezaubernd sieht es dann Nachts aus...


Gruselig irgendwie...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
Creative Commons License
One Year in Bangkok von Noah Kais steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.
Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://www.michainthailand.blogspot.com/ erhalten.