Mittwoch, 9. Dezember 2009

I wish...


ich hätte gerne Urlaub...

Dienstag, 8. Dezember 2009

Happy X-Mas (War Is Over)

Ein Traum in Glitzer...
Nun ist wieder eine Woche rum, ein langes Wochenende auch und heute melde ich mich mit Neuigkeiten von meiner Wohnsitutation, mit Weihnachtseindrücken und noch einigem zurück, das wohl unter „Sonstiges“ fällt.
Der Titel liegt heute am Datum und passt glücklicherweise zu mindestens einem Thema.
Fangen wir an mit meiner Wohnung. Ich wohne jetzt im (je nach Lichtverhältnissen) wunderschönen Pintak Court, ungefähr 10m Luftlinie hinter dem Hotel, in dem meine Nächte in Thailand begannen. Es ist ein Komplex, der aus zwei Gebäuden besteht, mit Wohnungen in mindestens 2 Größen. Wenn man herein kommt, steht man erst einmal unter dem größeren Gebäude und fühlt sich ein wenig wie in einer Tiefgarage. Wenn man sich davon jedoch nicht entmutigen lässt, dem Wachmann(24h Security, mir kann also überhaupt nichts passieren;) ) Hallo sagt, dann sieht man, wieder unter freiem Himmel einen kleinen Hof, auf dessen anderer Seite ein 6 stöckiges Haus liegt. Die Farbe blättert an ein paar Stellen, aber das macht nichts. Es gibt sogar einen Swimming Pool, doch hab ich den bis jetzt nicht entdeckt.
Mein Einzug begann also am Donnerstag Abend, denn irgendwie hatte ich mein Zimmer über der Pizzeria doch nicht so richtig lieb gewonnen.
Nach der Arbeit also, alles schon gepackt, hatte ich mir den heißesten Tag seit langem ausgesucht um mal wieder in die oberste Etage zu ziehen und zu bemerken, dass ich schon wieder weit über Sturmgepäck hinaus bin und einkaufen gehen eben doch auch andere Konsequenzen hat…
Nach ca. 2 Stunden war ich aber soweit umgezogen ausgepackt und aufgehängt um daran zu denken, was ich jetzt wohl essen könnte, was ich zur Verschönerung des Raums beiträgt und wie es sich wohl schläft.
Ein paar Fragen ließen sich auch schnell klären, denn Nahrung gibt es ja bekanntlich immer und als das Feuer in meinem Mund langsam nachließ, fiel ich auch schon müde ins Bett.
Mein Zimmer jetzt ist also sauber, mit Kühlschrank, Bett, Tisch und ein paar Schränken sowie einem Bad komplett mit Möbeln und ich konnte mich sogar wieder mit einem Spiegel rasieren, eine Versuchung,d er ich aus Nostalgie fast nicht nachgegeben hätte, aber da ich die interessanten Muster in meinem Gesicht nicht vermisse, nahm ich das Angebot doch an.
Eine warme Dusche hab ich auch wieder, die Wahl zwischen Klimaanlage und Ventilator, und sogar direkt nebenan ein Restaurant mit gutem Ruf(„Just One“).
Hier werde ich wohl die nächsten paar Monate zubringen und jetzt, nachdem ich an diesem Wochenende endlich die Möglichkeit geschaffen habe, Kaffee zu machen, kann ich auch wunderbar brütend tief in der Nacht über meinen Welteroberungsplänen sitzen und schwarzes Gold trinken;)

Davon abgesehen konnte ich das lange Wochenende(der König hatte ja Geburtstag – 82 stolze Jahr) nicht so nutzen wie ich wollte, nach Chiang Mai gab es schon Anfang der Woche keine Tickets mehr(obwohl ich stolz auf Thai mein Anliegen vortragen konnte. Ich konnte sogar sagen, dass ich am 4. Dezember einen Schlafwagen in der zweiten Klasse wollte…) und nach Kenchanaburi(zur Death Railway) ging es auch nicht, weil ich alleine kein Bock hatte…
Stattdessen habe ich die Zeit genutzt um mich inmitten einer französischen Siedlung,(also gefühlt, die einizgen Thais, die ich gesehen habe, waren Angestellte - und inmitten der schweren Rotweinwolken hörte ich erstaunlich oft "Ouai" und anderen französischen Small Talk), dem Carrefour Kaufhaus auf der Rama IV mit ein paar nötigen Dingen einzudecken(Alkohol und Süßigkeiten) sowie einem Mülleimer und so…dabei habe ich entdeckt, dass die Thais sich mit Salzsäure die Haare waschen und das Gefühl, dass jemand einem eine mit Widerhaken besetzte Nadel unter die Kopfhaut sticht um dann eine Mischung aus Salz und flüssigem Blei über den Kopf zu gießen, als „erfrischend- sauberes Gefühl“ empfinden. Na ja, wenigstens leuchtet das Shampoo schön blau – irgendwo hab ich auch ein Bild davon.
Ich kann Kaffee nachen!!

Die Zutaten meiner ersten Mahlzeit im neuen heim: Ramen Nudeln, Sojabohnen, Chilis und Broccoli(denn keine Mahlzeit ist vollständig ohne Broccoli)


Und so lecker sieht es dann fertig aus...

Den Rest des Wochenendes verbrachte ich mit ausgiebigen Spaziergängen, romantischer Musik bei Kerzenschein und mit Zuhören. Fast.
Also die Spaziergänge stimmen, denn ich wollte mal ausprobieren, ob Bangkok wirklich so Fußgänger unfreundlich ist, wie ich dachte. An den Hauptstraßen gibt es Bürgersteige, aber an Hauptstraßen entlang zu laufen, macht eben auch wenig Spaß, zumal dann auch die Sonne noch täglich brennt.
Auf Maloche plane ich momentan die Weihnachtsfeier für die KTN des Goethe Instituts und für Schüler aus umliegenden Schulen. Es wird Kekse (alkoholfreien) Glühwein zuerst und später welchen mit Schuss geben; Plätzchen, einen Weihnachtsmann, dass Lukasevangelium und und und... Aber ohne mich, denn ich bin dann am Flughafen und hole Imke ab und dann trennen uns nur noch ein paar Tage von Weihnachten auf Ko Wai! :)
Also hab ich Ablenkung in den kühlen Weiten des Weihnachtsrummels gesucht.
Die großen Kauf- und Bürohäuser lassen es sich natürlich nicht nehmen, alles weihnachtlich zu gestalten und die sehr homogen buddhistischen Thais mit dem Geist von Jesu Geburt anzustecken und Schneemänner und Winterlandschaften in die Sonne zu stellen.
Das Siam Paragon hat einen Kristallweihnachtsbaum aufgestellt, neben riesigen Weihnachtskugeln, die als Springbrunnen umfunktioniert sind und es wurden riesige Bögen aus Mistel- und Tannenzweigen gespannt.
Dazu laufen ehrliche alte Weihnachtslieder („Stille Nacht“, „O Tannenbaum“) - übrigens wirklich auf Deutsch – und es fühlt sich fast so an, wie auf einem deutschen Weihnachtsmarkt. Fast, wie gesagt, denn die Biergärten, die vor dem Central World stehen lassen auch den imposanten, 15 Meter hohen Weihnachtsbaum etwas von seinem ehrlichen Charme einbüßen und während ich so gemütlich mein frisches Hemd voll schwitzte, kam mir immer wieder der Gedanke, dass die wirklich immer früher anfangen, mit dem Weihnachtskram. Es fühlt sich einfach nicht an wie Weihnachten. Viel zu warm. An Weihnachten gibt es keine Palmen, keine tropische Hitze, es passt einfach alles nicht. Aber dann wurde ich zum Glück doch noch versöhnt. Als ich eins der besagten Kaufhäuser betrat und mir dann doch winterliche Temperaturen entgegen schlugen, wurde mein Herz von etwas berührt, dass dann doch den Weihnachtsgeist in mir anregte. Hinter all dem viel zu überladenem Konsum, der Werbung, den unpassenden und kitschigen Dekorationen draußen, hörte ich „Last Christmas“ und alles war wieder gut.

Weihnachten kann kommen.


Was man auf diesem Bild nicht sieht, sind die 30° im Schatten um 09.00Uhr morgens

Quantität statt Qualität
Die Palmen zerstören den Gesamteindruck etwas...
Weihnachten wirft seine Schatten - oder bin ich das bloß?
Hübsch, aber küssen musste ich ihn nicht...;)


Und so bezaubernd sieht es dann Nachts aus...


Gruselig irgendwie...

Dienstag, 1. Dezember 2009

Moving to L.A. (oder so...)


Zum Ausgleich für die letzte Woche fange ich diesmal mit einem spirituellen Bild an...

Nachdem die letzte Woche ein wenig negativer klang(zumindest subjektiv) hatte ich in der letzten Woche eine kleine Atempause. Dies war auch nötig, denn in der Zeit ärgerte ich mich leider ein wenig mit meiner Entsendeorganisation herum, die anscheinend nicht verstand, dass es für mich ein wenig problematisch ist, 6 Monate alte Kontoauszüge von nicht mehr existenten Konto zu beschaffen. Aber lassen wir dies hinter uns…alles ist eins, wie der Buddhist so schön sagen würde.
Abgesehen davon brachte die letzte Woche mir einen (hoffentlich) temporären Umzug von ungesicherten, prekären Wohnverhältnissen in romantische prekäre.
Also genau das richtige Maß an Dreck, um es mit „The Beach“ aufzunehmen und jeden Luxusverachtenden Hardcore Backpacker zu erfreuen und genug, um abends zu versuchen, möglichst lange woanders zu sein – es ist gut für Überstunden;)
Wie kommt es zum kurzfristigen Umzug? Nun, mein Zimmer im „Laundry 88“ (was übrigens uneingeschränkt zu empfehlen ist!) war leider ab dem 29. November wieder belegt. Deswegen musste ich dann auch raus. Da aber meine neue Wohnung(hoffentlich) erst ab dem 2. oder 4. Dezember frei ist, musste eine Zwischenlösung her, was ich nicht wirklich das ‚going native‘ erproben wollte.
Meine Wahl fiel(aus Gründen der Bequemlichkeit) auf eins der zahlreichen Guest Houses in meiner Straße und (aus Gründen der Finanzierung) auf ein bestimmtes über einem italienischen Restaurant. Es ist ein einfaches Zimmer mit Bad und Ventilator(was bei den jetzigen lauschigen Temperaturen von lächerlichen 32° reicht) und Bett und Stuhl. Was fehlte, sollte ich erst zu spät bemerken…
Nun ja, da Bangkok auch für Leute wie mich gefährlich verführerisch ist, habe ich mittlerweile doch viel mehr Zeug als ich brauche(ich glaube in weniger als 3 Monaten Bangkok habe ich mir mehr neue Klamotten gekauft als min 3 Jahren Marburg) und so war leider doch nicht alles in einem Gang zu schaffen. Wenigstens bot ich den Leuten auf der Straße ein Schauspiel und manchen bestimmt auch noch etwas Gewinn, denn ich schwöre, sie haben gewettet, wie viele Tüten ich beim nächsten Mal trage;)
Aber durch Autosuggestion(„Sie lachen immer MIT Dir..“) war ich dann doch nach 3 Mal gehen fertig und konnte meine Sachen auspacken – dachte ich.
Denn: auspacken geht nicht wirklich in einem Zimmer in dem der Schrank fehlt und in dem ich darauf achte, immer etwas zwischen meinen Sachen und dem Boden liegen zu haben…
Ein paar Dinge wie Handtuch und mein (wahrscheinlich nie wieder benutztes) Sakko konnte ich auf meine Wäscheleine über dem Bett hängen, die aus einem missbrauchten Internetkabel und meinen Knotenkünsten besteht , der Rest ist in strategischen Häufchen und Türmen auf dem Boden verteilt – aber immer mit Untersetzer.
Ich hätte eine perfekte Sicht nach draußen auf die Straße, wenn da nicht die Stahllamellen vor wären, aber wenigstens lassen sie Luft rein(und Mücken wie ich gemerkt habe – 6 Stiche in einer Nacht ist Rekord J ) und durch meine Anbindung an „Kenny’s Guest House“ direkt nebenan und dem „Budget Hilton“ in direkter Nähe habe ich einen guten Einblick in das Leben der britischen Sexpats und thailändischem Techno genießen können. Übrigens riecht italienisches Essen gar nicht so gut, wie viele behaupten…vielleicht ist es aber auch nur die Mischung mit den Düften in meinem Zimmer.
Als Ersatz für einen Spiegel im Bad habe ich eine schicke Neonröhre bekommen und in Kombination mit der Lampe unter der Decke habe ich auch tatsächlich genug Licht, um mit jedem Satz den ich lese, die verlorenen Dioptrien abzustecken;)
Falls mich übrigens irgendwelche Biologen besuchen wollen, beeilt Euch, bald verlasse ich meine Schimmelkultur im Bad;)
Aber erstaunlich gut habe ich trotzdem geschlafen, denn ich bin nicht mehr auf der Sonnenseite, das macht die Hitze des Tages viel(!) erträglicher… Und: ich bin wieder 5 Minuten näher an Goethe Institut, Lumpini Park und U-Bahn, wenn alles klappt ziehe ich das ächste Mal wieder 5 Minuten näher an alles. ich mal irgendwann mal eine Karte meiner Umzüge:)

What else? Hmm…Ah ja, ich war mal wieder in Ayuthaya! War auch das zweite Mal schön und dank meiner perfektionierten Organisation war es auch kein Problem, ganz alleine(also ohne Begleitung anderer Deutscher) den Trip zu organisieren und durchzuführen.
Den Zug haben wir gut bekommen, wieder ein TukTuk gemietet und ich hab es sogar hinbekommen, ganz unauffällig ein paar andere Sachen zu sehen.
So gab es diesmal den berühmten Buddhakopf in den Baumwurzeln(siehe oben), Elefanten von ganz nahem(aber ich bin nicht geritten!) und einen chinesischen Tempel mit dem ältesten großen Buddha Thailands.
Wieder hat mich die unheimliche Atmosphäre des Ortes eingefangen, wieder die merkwürdige Diskrepanz zwischen TukTuk Karren von einem Tempel zum anderen irgendwie irritiert und wieder war ich beeindruckt von der Alltagstauglichkeit des thailändischen Buddhismus. Es ist vollkommen normal, mitten im Gebet an sein Handy zu gehen, Fotos von allen Dingen zu machen(auch in Posen mit Peacezeichen) und es wird selbstverständlich überall gegessen und getrunken.
Andererseits habe ich auch die Grenzen der Toleranz gespürt: es wird nicht geduldet, wenn man ein Bild macht, bei dem man sich hinter eine kopflose Buddhastatue kniet, so dass man wie der Kopf der Statue aussieht, es wird auch nicht geduldet, dass man größer als der „eingewachsene“ Kopf des Buddha ist(man muss knien) und wird man mit solchen Bilder erwischt, wird man freundlich aufgefordert, diese zu löschen.
Auch schlechtes Benehmen ist es, an die Stelle einer Statue oder auf das Gleiche Bild zu gehen und die Pose nachzuahmen…ähnlich unpassend, wie vor einem Bild der Kreuzigung den gekreuzigten Jesus zu spielen. Und auch, wenn die Thais nichts sagen, heißt das nicht, dass man gerade nicht allen Respekt verloren hat und alle Vorurteile über die dummen und unkultivierten Farangs bestätigt hat.
Mir hat der Ausflug sehr viel Spaß gemacht, nur leider meiner burmesischen Begleitung scheinbar nicht…zu heiss und zu viel rumlaufen;) Na ja, nächstes Mal gehen wir wieder shoppen:)
Diese Woche freue ich mich auf meine Wohnung, auf das Open Air Kino, das am Mittwoch anfängt(mit Hanami) und auf das lange 3 Tage Wochenende zu Ehren des Königs Bhumipol! (Hoch soll er leben!), das ich vielleicht nutze, um nach Chiang Mai zu fahren(dauert 10 Stunden…).

Ansonsten bis bald und auch wenn es nicht viel Neues gibt, soll es doch ein paar Bilder geben und gute Laune für alle in die neue Woche…Dann erzähle ich was über Weihnachten;)


Das isser, der Riese...


In der verbotenen Erobererpose(aber es hat grad kein Thai geschaut;) )

Ganz entspannt im Hier und Jetzt, denn früher gab es hier nur Krieg...


Natürlich darf mein Lieblingsgott nicht fehlen:)

Extra für Imke: der dicke Buddha mit den Schweinen an seiner Seite

Und am Ende kommen doch Touristen...



So weltlich können Opfer sein - auch Götter sind nicht zu alt Winnie the Pooh!





Meine alte Heimat...man mag das Chaos verzeihen

Mein altes Bad


Mein jetziges Zimmer, Chaos aus Platzmangel, da war erst die Hälfte meiner Sachen hier;)

Mein neues Bad:)




Nachtrag: Gerade bin ich angerufen worden, dass ich morgen in meine neue Wohnung kann:)
 
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