Montag, 2. November 2009

The Man Who Sailed the World…

...hat bis jetzt leider nicht viel Aufregendes aus dieser Woche zu erzählen und deswegen auch nicht viel zu bieten, außer einem unpassenden Zitat, das sowieso niemand erkennen wird. Deswegen kommt heute nur ein unkreatives update heute, unkreativ, aber dafür auch nebensächlich;) Dafür ist heute Loi Krathong - ich bin gespannt!

In der letzen Woche habe ich mich um die Organisation der Ausstellung gekümmert, die mir immer noch Sorgen bereitet, die aber nächste Woche Montag stehen wird soll, aber als kompetenter „young professional“ ist das ja kein Problem. Wenn ich jetzt noch rein bringe, dass ich aus Deutschland bin, habe ich sogar ein Stichwort für den nächsten Satz, denn:
Die German Open Young Professionals in Bangkok sorgen für das richtige catering, bzw. den Kontakt, denn eine deutsche Feierlichkeit ohne Bier ist ja keine Feierlichkeit! Deswegen wird es so etwas Ähnliches wie Weisse mit Schuss geben. Wer durch diese Werbung jetzt neugierig geworden ist, muss leider herkommen um sich von der Qualität zu überzeugen.

Qualität ist übrigens das, was man von einem Regenschirm hier erwarten sollte.
Denn im Land des Lächelns kann zumindest in der Regenzeit der Himmel auch anders.
Innerhalb von 1-2 Minuten können sich 35° heiss Sonnenschein ohne Vorwarnung auch in 35° heiss und Wasserfall verwandeln.
Dann regnet es 1 Stunde(im Idealfall) bis zu den ganzen Tag(same same) und 200m Weg zu Fuss reichen meistens, um äußerlich einem dem Badeurlaub fröhnenden Thailänder entgegen zu kommen. Denn gebadet wird meistens sittsam und bekleidet(abgesehen von den komischen Farangs).
Dem Regen in Thailand sind indes noch einige weitere bemerkenswerte Eigenschaften inne:
- taucht der Regen auf, verschwinden Taxis; oft sieht man dann beneidenswert wetterresistente Menschen verzweifelt die Arme ausstrecken, in verzweifelter Anrufung eines Sonnengottes, der furchtbar weit entfernt scheint
- Regen in Thailand ist in soziale Schichten eingeteilt:
1. Es gibt den kleinen, armen Regen, der mühsam aufzieht und leise sein Werk verrichtet. Er fällt auf die ahnungslosen Menschen und nur in der Masse vermag er etwas auszurichten, dabei verfügt gerade diese Gattung über die wenigsten Ressourcen und erschöpft sich am schnellsten.
2. Dann gibt es die verruchten Kreise, sie ziehen ihre Kraft nicht aus dem eigentlichen Regen selber, sondern aus den Geschehnissen davor und danach. Sie ziehen die Fäden, bleiben unsichtbar und sind doch allgegenwärtig. Man fühlt sich in ihrer Gesellschaft wohl, sie scheinen einen vor den Gefahren des Wassers bewahrt zu haben und nur allzu gerne vertraut man sich diesem so einladend erscheinendem Freund an. Doch dann schnürt einem diese Atmosphäre die Kehle zu, das Wasser tropft von einem selber und man merkt, dass diese Kreise ein doppeltes Spiel treiben, sie pressen das Wasser heraus und legen es einem scharf an die Klinge, bis man schließlich erschöpft zusammenbricht und sich dem nervigen, aber wenigstens treuen Freund der Klimaanlage ausliefert.
3. Die dritte Art ist auf elegante Weise bombastisch. Dieser Regen ist zu elegant und hat zu viel klasse, um pöbelig auf einen nieder zu prasseln. Dieser Regen erfüllt die ganze Welt mit seiner Nässe, stellt eine Wand auf, in die man hineinlaufen muss. Ein halb transparenter Schleier aus Wasser legt sich über die Landschaften und Städte. Ein Schleier, der eine neugierig machende Ahnung erlaubt, aber keine Gewissheiten oder gar Unanständiges verrät. Schmeichelnd legt sich die warme Wand um Einen, raubt einen durch die schiere Fülle die eigene Leere und doch erdrückt einen diese Opulenz, sind die Intrigen, in die man gerät, doch zu rutschig und fließen am ganzen Körper, durchfluten den Geist, bis man an nichts anderes mehr denkt und endlich Zuflucht in einfacherer Gesellschaft sucht, die einen nicht erdrückt, die aber auch nicht diese Aufregung bietet.
Doch eins ist allen Arten gemein: die Weise, in der sie sich ohne Warnung anschleichen, von hinten erfassen und nicht loslassen, bis man ein Teil von ihnen scheint, bis man ihre Kinder, Geschwister und Teile mit in sein Heim bringt, in dem sie dann den Geruch der Vermoderung hinein tragen.
Diese und weitaus mehr Studien könnten bestimmt diejenigen machen, die sich dem Regen stellen müssten. Die Einkaufen gehen und mit Computer unter dem Arm erwischt werden. Die abends nach Hause gehend eiskalt aus einer Ecke angesprungen werden. Die nichtsahnend die Sonne verwünschen und danach das Wasser. Diejenigen, die nur 200m zu Fuss gehen möchten um das Taxi zu sparen und auf dem Weg eine Übungsstunde im Freistil bekommen. Die sich überlegen, auf dem Weg noch etwas einzukaufen und dann mit einer Wassertüte gratis nach Hause kommen. Die die U-Bahn durch einen Aufguss in einen 1. Klasse Saunazug verwandeln.
Diese Geschichten könnte man erzählen doch ich habe zum Glück meinen Regenschirm.
Seit Freitag.

Pünktlich zum Ende der Regenzeit…

Ein paar Beweisbilder:
Noch ist alles wunderbar - heiss, entspannt und was zu essen gibt es auch!


Wer findet den Unterschied? Auf einem der beiden Bilder regnet es schon. Der Gewinner bekommt einen Schirm! Frohes Lichterfest Euch allen!

Heute mit Film - beeindrucken statt bewegen...Technik überbrückt inhaltliche Mängel:)

1 Kommentar:

  1. Mein kleiner oder besser gesagt großer Poet! Es ist immer so schön, deinen Blog zu lesen...!

    AntwortenLöschen

 
Creative Commons License
One Year in Bangkok von Noah Kais steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.
Über diese Lizenz hinausgehende Erlaubnisse können Sie unter http://www.michainthailand.blogspot.com/ erhalten.