Dienstag, 17. November 2009

On A Bridge Over Troubled Water and A Fond Farewell

Soo, was hat die letzte Woche gebracht? Ach ja, mein erstes Mal auf Dienstreise.
In den kalten Norden. Nach Khon Kaeng. Aufs Land. Konkret hieß das dann: nach Khon Kaeng: 3 Millionen Einwohner, bei erfrischenden 35°.
Neben heiß und anstrengend war es wirklich spannend und interessant, dem Botschafter bei der Abreit und beim Fliegen zuzuschauen. Aber ich greife vor;) Ich fange an dem Punkt an, an dem ich noch nichts wusste und noch harmlos der Dinge harrte: am Mittwoch Abend, am Ende der Ausstellungseröffnung von jung.de . Es war 19.30h, ein langer Tag ging zu Ende und wir verabschiedeten die letzten Schüler vom Buffet(für alle Freunde des dejá vues: deutscher Kartoffelsalat, Frikadellen und deutsches Brot…), die von Partnerschulen eingeladen waren um bei einem Quiz, einer Rallye und deutscher Musik die Ausstellung hier zu eröffnen. In besagter Situation saßen nun also die Organisatoren und Beteiligten Helfer noch mehr oder weniger zwanglos zusammen, lehnten sich vereinzelt zurück und Micha besprach mit Timo die Einzelheiten der Dienstreise am nächsten Tag:
M.L.: „Um wieviel Uhr fliegen wir dann?“
T.K.: „Um 07.15Uhr, also sollten wir dann so um 06.00Uhr da sein…Eine Stunde vorher sollte reichen.“
M.L.: „Okay,“(In meinem Kopf rattert der Rechner und der Wecker stellt sich auf humane 5 Uhr morgens) „Sag mal, wie ist denn so die Garderobe? Hemd? Müssen es lange Ärmel sein?“
T.K.(alle meine Hoffnungen zerschmetternd): „Ja, ich denke schon, sind ja doch ein paar offizielle Termine bei, Krawatte nicht unbedingt, aber langärmeliges Hemd schon…“
M.L.:“Gut, weiß ich bescheid? Gibt es am Suan Lum eigentlich auch Hemden?“

Gesagt getan, ich hatte mal wieder eine Mission: ein weißes Hemd musste her! Schnell! Günstig! Schick! 3 Wünsche auf einmal – schade, dass Ü-Eier hier so schnell schmilzen…
Um die Geschichte kurz zu halten – ja, es gibt am Suan Lum Hemden und ich war sogar so schnell, dass ich noch vor 21.00Uhr(20.50Uhr) bei meiner Reinigung/Wohnung war, um die gebügelte Hose abzuholen, so dass ich nicht nur oben sondern auch untenrum gut bestückt war:)
Ich stellte also den Wecker, packte meine 3 Teile(wie genügsam ich bin, zeigte der nächste Tag) trank meinen obligatorischen, re- und prähydrierenden 1,5 Liter Wassersnack für die Nacht und freute mich auf morgen…
05.00Uhr: Mein Wecker klingelt, ich schaffe es, ohne(!) snooze aus dem Bett, und stand um ca. 05.30Uhr auf der Straße, frisch geduscht, rasiert und in business auf der menschen- und taxileeren Straße. Das erste Taxi das kam, hatte zwar die rote Lampe an, die zeigt, das es frei sit, aber ich sah wohl zu sehr nach Auftragskiller aus;) um mich mitzunehmen, jeden falls fuhr er einfach vorbei…
Nummer zwei war mir dann aber wohler gesinnt und um 05.40Uhr fuhr ich nicht nur dem Flughafen, sondern auch der aufgehenden Sonne entgegen…
Um 06.00(ca. 10Minuten bevor ich da war) klingelte dann mein mobiler Begleiter und „Timo“ blinkte mich auf dem Display an…
M.L.: „Ja?“
T.K.:“Ähem, wo bist Du gerade?“
M.L.:“Auf dem Weg, bin gleich da.“
T.K.:“Ach so, na dann komm einfach her; dann schauen wir mal. Unser Flug ging nämlcih nicht um 7 sondern um 6…“
M.L.: „Oh….Bis gleich…“
Mit perfekter Aussicht auf unseren startenden Flieger kam ich dann am Flughafen an, fand auch schon Timo, der uns mittlerweile auf die Warteliste für den Flieger um 11.15Uhr hatte schreiben lassen.
Um 06.15 am Flughafen war dann also unsere Perspektive, um 10.45Uhr wieder zum Schalter zu gehen und irgendjemandem etwas an den Hals zu wünschen, was schwerwiegend genug war, ihn daran zu hindern, seinen Flug zu erreichen…Klingt fies? Ja, dieser Gedanke kam uns irgendwann zwischen Kaffee Nr. 7 und 8 auch…
Aber dann, mit unerklärlicher Energie gesegnet rannten wir hoffnungsvoll gleich dreimal zum freundlichen Mann am Ticketschalter(der übrigens immer ein kleines bisschen weniger „der freundliche Mann“ wurde) und fragten um 10.35Uhr, um 10.40Uhr und noch einmal um 10.45Uhr, ob er noch Tickets hätte.
Das Ergebnis war 2x nein und einmal ja! Er hätte noch zwei Tickets, er prüfe das nochmal gerade und…
Nöö, „sorry sir, i just see, these seats reserved for crew. Do you want tickets for 6.25p.m.?”
Sicher wollten wir die…genauso wie wir beim verdursten Salzstangen haben wollten, weil es ja gut ist, bei starker Hitze salziges zu essen…

Was kann man über die folgenden Stunden sagen? Ich kenne den Suvarnabhumi International Airport jetzt besser als meine Straße…Dafür war die Dienstreise jetzt vollkommen standesgerecht, denn die einzigen Tickets, die übrig waren, befanden sich relativ weit vorne, also durfte ich zum ersten Mal Business Class fliegen.
Die tödliche Dosis von Kaffe liegt bei unter 11 Tassen in 5 Stunden - so lange dauerte es nämlich, bis wir in die Lounge durften, da gab es dann Kaffee für umsonst:).
Und: wir trafen dann unseren Institutsleiter, der direkt von Berlin aus nach bangkok kam und dort wartete, um ohne Pause mit nach Khon Kaen zu fliegen. Chapeau!

Mein Hotelzimmer! Ich hatte sogar 2 Betten - und ein Licht im Badezimmer das nicht ausgehen wollte.
Der Blick aus dem Zimmer, zum schwimmen kam ich nie, der Pool machte erst um 07.00h auf...


Wie versprochen: ein Update!
Yay!
Wo war ich? Genau! Gerade in Khon Kaeng angekommen. Mit der Business Class.
War schon schick, aber für nen Flug von gerade mal 40 Minuten lohnt sich das eigentlich nicht wirklich…Mir taten vor allem die armen Flugbegleiter leid, die ihre Essenswagen gegen eine 20% Steigung schieben mussten, denn bei einer derart kurzen Flugdauer hat man keine Zeit, darauf zu warten, bis das Flugzeug komplett in der Luft ist. Zumindest nicht, wenn man thailändischen Serviceansprüchen gerecht werden will und nicht nur etwas zu essen(Croissants mit irgendetwas undefinierbarem, aber leckerem gefüllt) kalte Getränke, sowie ein Runde Kaffee und heisse Handtücher zu Erfrischung reichen möchte…
Kaum war also das Essen ausgeteilt, ausgepackt und nach misstrauischer Beäugung auch gegessen, wurde einem das Tablett(in der Business Class isst man Croissants scheinbar noch mit Messer und Gabel, oder vielleicht hält sich hier das Vorurteil, dass alles Farang Essen mit dieser komischen Besteckkombination gegessen wird) aus der Hand gerissen, mit einem Lächeln(siehe „Land des Lächelns“), das nun doch ein bisschen professionell gequält aussah.
Schnell wurde klar, warum: das Gleiche Spiel wie beim Start, wurde nun auch bei der Landung vorgeführt, nur eben diesmal mit 20% Gefälle und in Teamarbeit gegen die Schwerkraft und seine Auswirkungen auf den Wagen mit Essen…
Und schon waren wir gelandet…
Kein Applaus hier, aber ein erstaunlich effektives System beim Aussteigen, in unr 5 Minuten war das ganze Flugzeug leer(ich frage mich immer noch, wie, denn auch hier hatten die Leute viel zu große Taschen in viel zu kleinen Stauräumen über Kopf…).
Und wir waren in Khon Kaen. Schnell noch das Gepäck geholt(nochmal 5‘) und schon sah unser wackeres 3-köpfiges Team in Empfang genommen worden von Ajaan Sonwanchai, dem Leiter der Deutschabteilung der Khon Kaen University.
Nun also mein erster Ausflug in den Isaan, Thailands Norden. Die Sprache/der Dialekt ist zwar anders, aber die Gebräuche sind ähnlich denn noch vor dem Hotel ging es erst einmal essen. In einem von der japanischen Botschaft gespendeten Bus(hier gehört ein riesiges Fragezeichen hin) fuhren wir dann los, zu einem lauschigen Plätzchen an einem See, mit Livemusik und gutem Essen. Restaurant am See wäre aber bestimmt schöner gewesen, wenn wir noch etwas vom Wasser gesehen hätten(mittlerweile war es ja schon 20.00Uhr und um 18.00Uhr ist Ende mit Sonne) und Wasser nicht grundsätzlich die ideale Homebase für mörderische Moskitos wäre(die beste Beschreibung von Moskitos habe ich übrigens auch hier gehört: „Moskitos sind so ähnlich wie Mücken, nur eben die fiese Variante. Also so etwas wie Ninja-Mücken“).
Aber gut, mit vollem bauch lässt sich das verschmerzen und um 22.00Uhr war es dann auch soweit, wir durften unser 4 Sterne Hotel beziehen: das grandiose
Charoen Thani Princess .

Froh, endlich die Schlüssel zu haben verschwanden wir dann schnell in den sechsten Stock, jeder in sein Zimmer, ohne den Charme des Hotels zu würdigen, doch das sollte am nächsten Morgen kommen…

Morgen des Freitag 13(ohne Kommentare bitte):
Micha macht sich, rasiert, motiviert und heute doch im kurzärmeligen Hemd(mein Sakko sollte das überdecken, eine sehr mutige Strategie, wie mir die Sonne zeigen sollte) auf den Weg zum Frühstück. Um 06.30, denn unser Plan sah vor, dass wir um 07.20Uhr den Botschafter treffen und in einer gemeinsamen Kolonne zur Kaennakhorn-Withayalai Schule fahren, um dort die PASCH Plakette zu übergeben und damit den Marathon zu starten.
Es gab American Breakfast, aber nachdem meine Hoffnungen auf einen guten Kaffee mit einem Schluck zerstört wurden und mir klar war, dass ich mal wieder dem Instant Kaffee ausgeliefert war, entschied ich mich für das thailändische Frühstück zum Wachwerden: Reis mit Ei und einer kleinen Prise Chili – nur genug, um ein bisschen zu weinen und wach zu werden.
Der Plan hat funktioniert, 20 minuten später kam Herr Spitz auch zum Frühstück, Jetlag und 21 Stunden reisegeplagt, so dass wir gar nicht viel sagen mussten und ich die Atmosphäre des Hotels in mich aufsaugen konnte. Auch wenn der Vergleich in einer asiatischen Stadt nicht passen mag, so wirkte das Hotel auf mich so, wie ein Hollywood Hotel aus den 1920ern, in denen man krampfhaft versucht, den Stil aufrecht und die Zeit anzuhalten. Eine elegante beeindruckende, mit rotem Samt bezogene Treppe im Foyer führte in die erste Etage, auf der man sich den Vergnügungen des Massagesalons hingeben konnte, mit Marmor wurde nirgends gegeizt und an den Wänden und Decken war viel von pesudoklassizistischem Stuck zu erkennen. Goldene Stangen an den Gepäckwagen, Hotelpagen in schwarzpinker(!) Uniform, ein Empfangstisch aus massivem, polierten Teakholz mit einer riesigen Schlüsselwand dahinter vervollständigten das Bild. Das einzelne Risse und gelegentliche Aussparungen in den massiven Teppichen an den oft genutzten Stellen auftraten, die Farbe mancherorts bbei genauem Hinsehen doch eine Schicht zu wenig hatte, minderte den Charme gar nicht – im Gegenteil, so fühlte es sich nämlich wirklich echt an, in der „Graceland Coffee Bar“ sein Frühstück einzunehmen und sich diesen Beobachtungen hinzugeben.

Doch ich wurde aus meinen Träumereien gerissen, denn jetzt war es soweit: wir stiegen um 07.19Uhr(deutsche Pünktlichkeit in den Bus) und reihten uns in die Eskorte ein, vorne und hinten die lustigen Autos mit den blinkenden Lichtern auf dem Dach. Übrigens weiß ich jetzt, was der Botschafter fährt: man hält sich nicht zurück, aber wenn man schon nicht schwäbisch spart dann doch zumindest schwäbisch fahren, nicht wahr?
Zu meinem Erstaunen stellte ich fest, dass die Kreuzungen für uns abgesperrt wurden und die Hauptstadt der Provinz in sich selber erstaunlich provinziell wirkte(obwohl angeblich auch Millionenstadt).
Nach ca. 10 Minuten Fahrt zusammen mit Dr. Sathorn(der in Mülheim Veterinärmedizin studiert hat) begaben wir uns auf große Fahrt, die allerdings um 10.30Uhr schon zu Ende war…Wir waren da.
Wir schüttelten ein paar Hände(der Anfang einer nicht endenden Kette heute), lächelten in fremde und bekannte Gesichter gleichfalls und nahmen dankbar in einem klimatisierten Raum Platz, denn bereits jetzt erinnerte uns die liebe Sonne an die Nähe zum Äquator.
Wir nahmen also Platz, hielten Smalltalk, ich durfte mich hinter Kamera verstecken und offizielle Bilder fürs Institut machen und dann kam der Moment: wir erfuhren, dass der Schulleiter sich verpätet, weil er nervös war(die Kausalkette an diesem Punkt darf mir jeder zuschicken, der sie kennt), also unterhielten wir uns weiter mit den netten Schülern, die schon Deutsch lernten, mit der Leiterin der Französischabteilung, die aus irgendeinem Grund auch anwesend war, während im Hintergrund die ca. 4000 Schüler(die Zahl wird nochmal wichtig à merken!) draussen anfingen, die thailändische Nationalhymne zu singen.
Stand: 08.00Uhr.
Begleitet vom Chor draussen, kam nun der Schulleiter durch einen bisher unentdeckten Eingang hinein, gewandet in ein neon gelbes Jackett(es gibt hier zwei Optionen : königstreu oder die Farbe ist gut gegen Hitze), gefolgt von seiner armen Stellvertreterin, die ebenfalls das Gleiche tut.
Während ich mich noch darüber wunderte, dass dieses Stück Textil doch kein Einzelstück war, wurde unsere Gruppe plötzlich unruhig, denn nun waren wir spät dran.
Die armen Schüler durften nämlich alle anwesend sein, bei der offiziellen Übergabe und harrten nun in der Sonne auf – uns.
Also traten wir ins Sonnenlicht, auf die Bühne(Flaggenpodest) vor der versammelten Schülerschaft. Die Massen jubelten uns quasi zu Tausenden zu. Ein beeindruckendes Bild, dann wurden wir einzeln vorgestellt(ja, auch ich) und jeder bekam einen dieser gebunden Blumenkränze, die es hier ständig gibt, die aber leider nach einem Tag schon verwelken.
Ich amchte weiter fleissig Fotos, schwitzte mindestens genauso fleißig, war aber froh, nicht in die Sonne schauen zu müssen, wie der arme Schulleiter und die versammelte Mannschaft, die tapfer blinzelte, bis die Plakette dann endlich übergeben war.
Damit war der offizielle Teil des Goethe Instituts nun fast beendet, wir schauten noch in die Deutschklasse hinein erfuhren dort, von einem der wenigen stabil gebauten Thailänder, dass er in Deutschland am liebsten Bratwurst gemocht hätte. Er war nämlich schon da, als Stipendiat und eben deswegen eigente er sich hervorragend als Vorzeigeobjekt.
Dann erklärte der Botschafter noch, dass Deutschland die meisten Nachbarländer der Welt habe(9) und zählte sie alle auf(also zumindest unsere Diplomaten haben solides Basiswissen).
Wir trafen noch eine Schweizer Austauschlehrerin, die aber nach der Begrüßung irgendwie auch nicht mehr wusste, was sie hier sollte, da plötzlich nur noch das offizielle Personal interessant schien.
Nun denn, ich merke der Bericht wird lang, drum will ich an dieser Stelle etwas raffen:
Danach: Besuch beim Gouverneur von Khon Kaen, sogar mit kritischen Fragen über den Ungnade gefallenen Thaksin und einem gegenseitigen Austausch von Visitenkarten(ich hab jetzt die Handynummer des Gouverneurs; muahahaha!).
Und dann gingen wir in eine deutsch-thai technische Berufsschule, von der noch keiner am Goethe was gehört hatte. Und dann gingen wir Hotel Botschafters Mittag essen. Und dann gab es 11 Gänge(!) von denen ich aber nur 4 oder 5 schaffte. Und dann ging es weiter zu einer privaten Uni. Und dann gab es was zu essen. Und dann fuhren wir zu Khon Kaeng Uni. Und dann gab es da was zu essen. Und dann fuhren wir zu einer Ausstellung der Kunstfakultät der Khon Kaeng Uni. Im Laufe des Tages hörte ich gefühlte 300 x, dass die thailändische Nationalhymne ja von einem Deutschen geschrieben ist.
Und dann war das „Fest der Deutschen“. Und dann wurde die Sache wirklich spannend.
Denn das Fest der Deutschen war Mallorca in Thailand. Und leider nicht das unberührte Inselparadies sondern das von den RTL News.
Egal, wie weit die Völkerverständigung und Transkulturalität auch gehen, es bleibt ein surreales Bild, wenn thailändische Studenten Deutsche Blasmusik aufführen…
Diese musikalische Begleitung war dann der Hintergrund für alles, was noch folgen sollte, deutsche „Gemütlichkeit“ bei Unmengen an Bier, Kartoffelsalat, Brezeln und Bratwürsten…Wie immer war ich der Einzige, der deutsches Brauchtum nicht wirklich zu würdigen wusste…Lichtblicke waren die Unterbrechung der Blasmusik, als Studenten verschiedene Aufführungen hatten, schön fand ich zum Beispiel, die szenische Aufführung des Erlkönigs und die anschließende Interpretation als Rap.
Weniger schön die durch Ausdruckstanz visualisierte Version hiervon. Auch dieses Lied wird noch wichtig werden…und für mich noch schlimmer verdorben…
Interessant waren auch die traditionellen Thaitänze, die wir sahen, die auch wirklich sehr gut waren, doch frage ich mich, inwieweit dies thailändische Kultur ist, wenn Bayern und Malle die deutsche Kultur repräsentieren. Aber weil es so schön aussah, konnte ich den Gedanken verdrängen bevor er sich fest setzen und einrichten konnte.
Um ca. 19.30Uhr war es soweit, ein hochrangiger Beamter des Auswärtigen Amtes hatte seinen großen Auftritt. Mit den Worten „das ist kein deutsches Fest, wo alle am Tisch sitzen!“, stürmte er die Bühne, ließ das anspielen und unser Pauschalurlaubsanimateur nutzte den Gruppenzwang, um alle zum Mit“tanzen“ zu animieren…mit „großen“, “starken“, “schwimmenden“ und „ziehenden“ Gesten…
Ein Traum in Schweiss…
Aber nur noch 3 Bier aushalten, sich mit angetrunkenen Menschen(Thais und Deutsche) unterhalten und die Sorge nicht verstehen, dass der Sinn von nicht betrunken Auto fahren nur darin liegt, nicht der Polizei in die Hände zu laufen(„ist ja nur 5km von hier…“) trennten mich von der Heimfahrt.
3 Bier dauerten bei manchen lange und so kamen wir 22.30 im Hotel an…
Mehr sag ich dazu nicht…

Samstag, 14.November 2009
War dagegen schön. Wir fuhren noch weiter nach Norden, nach Non Khai, direkt am Mekong. Zusammen mit Ajaan Sonwanchai, 3 Studenten und Fahrer aßen wir zuerst;) Vietnamesisch an der Promenade mit Blick auf Fluss und auf Laos.
Im Anschluss an dieses riesige Mahl(mal wieder) schauten wir uns ein wenig die Stadt an, den Markt, die (befestigte) Promenade und machten Fotos, die Thais aßen die ganze Zeit und wir fuhren weiter zu einem Skulpturenpark, dessen Namen ich leider vergessen habe, aber dort waren viele Hindugötter, Buddhistische Symbole und Buddhadarstellungen sowie die berühmte Naga Schlange in allen Variationen.
Da wir aber noch auf die Friendship Bridge wollten, die Thailand und Laos verbindet, die Sonne zudem immer noch relativ unbarmherzig war, machten wir uns relativ schnell auf den Weg.
In der Mitte des Flusses(und damit auch auf dem Fußgängerstreifen) steht dann ein Schild, dass einem auf Thailändisch sagt, dass hier Schluss ist. Ende Gelände. Zumindest im übertragenen Sinne. Da standen wir nun auf der Brücke, schauten sehnsüchtig nach Laos(wo alle Menschen Brüder sind) und trafen auf rot gekleidete Menschen.
Eine Grundschule, bzw. deren Fußballmannschaft machte nämlich auch einen Trip hierhin und bestand darauf, dass wir ein Gruppenfoto von Ihnen machen. Warum, wissen wir auch nicht, denn ein Ausländer sollte nicht darauf sein.
Durch diese Verzögerung kamen wir aber in den Genuss, den Zug von Thailand nach Laso an uns vorbei rauschen zu sehen. Zu diesem Zweck wird extra zweimal am Tag die Brücke gesperrt und ich bin jetzt ein Teil davon…

Ich bin gerührt…
Gerührt ist auch wieder eine praktische Überleitung, denn Samstags passierte nicht mehr viel, außer, dass ich um 22.30h endlich zurück in Khrung Thep ins Bett fiel und ausschlafen wollte, mit der Perspektive, dass die zweite Gruppe aus Myanmar erst Mittwoch kommt, also mit der Perspektive auf eine Atempause…
Der Sonntag stand dann im Sinne des obigen Fond Farewell – es war die Zeit des Abschieds gekommen für die Lehrerinnen aus Yangon und Mandalay. 3 von Ihnen besuchten mich noch zu Hause/holten mich, schenkten mir zum Abschied eine Krawatte und wir gönnten uns den guten Lipton Tee;)
Am Flughafen waren wir zwar viel zu früh, doch verging die Wartezeit zu schnell und auch wenn es eine interessante Diskussion mit den Airlinemitarbeitern war, dass sie doch bestimmt das Recht auf jeweils einen 30kg schweren Koffer und 2 Reisetaschen zu je 12kg als Handgepäck hätten(jede davon – also 15 Teile Gepäck!) blieb auch beim letzten gemeinsamen Abendessen bei einem billigen Flughafen Chinesen ein komisches Gefühl.
Der Abschied war dann kurz und gemein, was bleibt, ist die Hoffnung in Kontakt zu bleiben und sich nächstes Jahr zu sehen, wenn ich nach Myanmar reise…
Mann, hatte ich heute viel zu sagen, und das sogar gerafft...
Die fröhlichen Schüler. Gut zu erkennen - der strahlende Schulleiter.


In Non Khai gibt es selbstgebaute TukTuks...

Markt in Nonkhai. hier gibt es frisches französisches Baguette - Kolonialismus sei Dank.

Die berühmte Naga Schlange, Buddha schützend...

Mein Lieblingsgott - Ganesha

Der mächtige Mekong von der Brücke aus...Laos ist links;)
...und vom thailändischen Ufer...

So...und hier ist jetzt erstmal Schluss!

2 Kommentare:

  1. Da freu ich mich schon auf morgen..... - oder heute ,
    je nach dem

    Bernd

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  2. jetzte bin ich erstma etwas erschlagen und das auf nüchternen Magen...^^
    Aber Danke für die Ausführlichkeit und die Mühen, hat sich auf jeden gelohnt zu lesen!!! ;)

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