Montag, 25. Januar 2010

Down to the market

Es ist soweit, treue und untreue Leser, ich bin mal wieder angetreten um Menschen, Tiere, Sensationen feil zu bieten. Unterhaltung über meine Haltung zu Reisen, gebieten, Eindrücken und natürlich Bilder!
Dieses Mal habe ich sogar etwas Besonderes, sozusagen als Entschädigung für die lange Funkstille und das mutwillige Vorenthalten von Informationen.

Die Zeit: 09. Januar 2010. Das Jahr ist noch frisch, die Erwartungen sind froh und die Tage dieser Zeit beginnen mit Sonnenschein. Ein unbändiges Feuer erfüllte unsere Herzen, wir waren auf der Suche nach dem, was nur ein Gerücht war, doch wir waren fest entschlossen, unseren Weg zu machen und den Schienen bis an ihr Ende zu folgen. Den Schienen zum legendären Railway Market in der Provinz Samut Sakhon. Da wussten wir noch nicht, dass wir mehr finden würden als bloß einen Markt...
Einst ein bloßer Internetmythos, ist er von den mittlerweile auch mit Laptops ausgestatteten Backpackern und alternativer Hippiereisenden immer noch erstaunlich ignoriert...
Fest entschlossen, den Mythos live zu sehen und mit der Kraft zweier Herzen ausgestattet, dazu 4 Augen, 2 Zungen(von denen eine immerhin auf Thai fragen kann "Wo ist das?") und einem unersättlichen Vorrat an Optimismus begann unsere Reise also in Bangkok.
Die Reisenden: Imke und Micha
Die Ausrüstung:
- ein kryptischer Zettel mit verschiedenen Infos und Abfahrtszeiten und Adressen
- 2x 1,5 Liter Wasser
- ein lonely Planet

Zeit:
09:00 SEA
Wir hatten einen (relativ) genauen Plan von Ziel und Weg und eine(relative) gut recherchierte Ahnung sowie (relativ) sichere Kenntnisse dessen, was uns erwartete, außerdem waren wir(subjektiv relativ) gut ausgerüstet, also konnte nichts mehr schief gehen!

Unsere Reise begann also besagten Morgen morgens(? es ist spät) mit einem ausgiebigen Frühstück, bevor wir unsere Schuhe schnürten(ich zumindest, Imke nahm Sandalen, um den Mücken auch ein Frühstück zu gönnen:) ), und schon waren wir auf dem Weg zu Station 1 von Unzähligen: U-Bahn Station "Lumpini".
Von dort aus weiter bis zur Umsteigestation "Silom", um dort in die Skytrain Richtung Wongwian Yai zu fahren, mit dem hehren Ziel den mächtigen Chao Praya mit einem einfachen Massenverkehrsmittel zu überqueren und in die berüchtigte andere Seite der Stadt, in Thonburi einzutauchen...
Dort angekommen, gab uns ein kurzer Blick in die Karte die grobe Richtung und die Güte des Schicksals genau die richtige Straße ein.
Jetzt galt es nur noch, den Bahnhof "Wongwian Yai" zu finden, der im Lonely Planet als "hidden behind a busy food market" plus "just behind the large traffic circle"(roundabout, wie der Engländer hier sagen würde). Schön. Schade nur, dass nicht stand, von wo aus diese Richtungsangabe einen dirigieren sollte, da Kreisverkehre(vor allem vorgenannte enorme) die unangenehme Eigenschaft pflegen, polygame Verbindungen einzugehen und Autos aus allen wüsten und abwegigen Richtungen zusammenzuführen und zu vereinigen. Na ja...den Food Court fanden wir, das Einzige Problem war hierbei, dass der ganze Straßenblock ein Food Court zu sein schien...
Als kommunikationsfrohe Menschen(zumindest der weibliche Part unseres Duos) war es natürlich naheliegend, einen der Eingeborenen Einheimischen zu fragen. Offenkundig war diese Idee aber kulturell unsensibel, denn eine vorbeischlendernde Frau, die das Opfer unser penetranten Attacke wurde, riss auf unsere Frage entsetzt die Augen auf, so dass wir deutlich sehen konnten, dass nicht wir, sondern das pure Grauen sich spiegelte und stürmte eilig davon. Notiz für die Feldforschung: es scheint evident, dass eine Häufung bewaffneter Raubüberfälle von ca. 1,65m großen weiblichen blonden jungen Frauen am helllichten Tag auf Thailänder vorzuliegen scheint, die die Bevölkerung in panische Angst versetzt. Verstärkt wird die Gefahr durch hilflose Blicke in alle Himmelsrichtungen sowie das Verstecken der Waffen hinter einem aufgeschlagenen Reiseführer.
Zum Glück kam noch ein unerschrockener Mann herbei, der uns die Richtung zum ersehnten Bahnhof zeigte. Fröhlich machten wir uns also auf...in die falsche Richtung...
Dann kam jedoch ein besonders verwegener Mensch auf uns zu und zeigte uns grob die Richtung, in der der Bahnhof laut Karte grob liegen sollte(wenn auch ohne Straßenbezeichnung oder Himmelrichtung...).
Dankbar nahmen unsere Füße also wieder eine andere Richtung auf, wir folgten immer noch treu dem Reiseführer, denn zumindest die Straßenseite sollte ja stimmen, nicht wahr?
Nö.
Wir gerieten in ein paar Gassen, durchliefen den Food Court(wir erinnern uns: das ganze Viertel) und landeten an der Straße, an der wir von der Skytrain angekommen waren.
Da unser Zug bald fuhr und wir dachten, dass die Menschen in einem Umkreis von 100m zum Bahnhof doch den Bahnhof in ihrer Straße kennen müssten, fragten wir also. Doch immer wollten uns die Menschen zur Skytrain bringen(doof, wenn zwei Wörter dasselbe bedeuten...Rotfay oder Rotfay, welches mein ich, hmm...). Also beschlossen wir ein Taxi zu nehmen und nach der onomatopoetischen Imitation eines Zuges, wusste der Fahrer auch, dass wir NICHT zur Skytrainstation wollten(die in seinem Rückspiegel). Also fuhr er los - und hielt an. Nach ca. 2 Minuten waren wir angekommen, es war immer noch der Anfangspreis und der Fahrer wollte noch nicht mal Geld, also kamen wir im wahrsten Sinne des Wortes für ein Trinkgeld an.
Der Bahnhof war da, aber nicht auf der Straßenseite des linken Lonely Planet, auch nicht beim Food Court und erst Recht nicht "direkt hinter dem Kreisverkehr". Dafür war er versteckt hinter Wäsche und einem ranzigen Schild auf Thai.
Die Schienen konnte man nicht sehen, weil es ein Endbahnhof ist, der in Beton endet und dessen Schienen mit Gras überwachsen sind. Dort lösten wir dann vorbildlich unser Ticket und dank unserer kleinen Odyssee mussten wir gar nicht lange warten:)
Als integrationsbemühter Mensch kaufte ich mir noch eine frische Frühlingsrolle für die Fahrt und weil ich gerne teile, bekam mein T-Shirt einen Schuss Sojasauce ab.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt über thailändische Dörfer und Reisfelder in einem Wagen mit Ventilator und Großeinkäufern kamen wir in dem wunderschönen(relativ) Städtchen Samut Sakhon an, wo wir atemberaubende Landschaften und Ruhe gegen einen hektischen Markt tauschten.
Dort war unser Ziel, die Fähre nach Ban Laem zu finden um die Ziel der Verkehrsmittel auf stolze 6 aufzustocken(kurzes Repetitorium: Füße, Metro, Skytrain, Taxi, Zug und jetzt Fähre).
Ein letzter Versuch folgte, dem Lonely Planet noch mal die Chance auf ein grandioses Comeback zu geben...
Ich zitiere:
a bustling port town several kilometers from the gulf of Thailand and the end of the first rail segment(check)
After working your way through what must be one of the most hectic fresh markets in the country
(geht so, actually)you'll come to a vast harbour...
Ich höre hier mal auf, weil eine Himmelsrichtung geholfen hätte, denn obwohl der Markt nicht wirklich so hektisch war, hat man trotzdem kein Wasser gesehen, höchstens ein paar Kanäle...aber wieder war uns das Schicksal gnädig, denn irgendwann(nach höchstens 1,2 ratlosen Runden um den Block, aber maximal!) fanden wir den "vast"(sehr relativ) Hafen und auch die Fähre Richtung Ban Laem auf Anhieb(nämlich die Einzige). Der Preis war mit 3 Baht erstaunlich günstig, was daran lag, dass die Fahrt nach 1 Minute zu Ende war. Vom Anschein her war die Hauptaufgabe der Fähre, Roller von einer Seite des Kanals auf die andere zu bringen, ohne den Sprit dafür bezahlen zu müssen.
Auf der anderen Seite wussten wir eines: wir müssen zum Wat Chong Lom, wo immer der auch sein mag.
Wir fanden viele hilfsbereite Rikschafahrer(die mit dem Fahrrad vorne dran), aber bei den winterlichen Temperaturen von 35° wollten wir ein TukTuk nehmen und nicht einem der armen zarten Menschen die Last von zwei europäischen Hintern zumuten...Nach 10 Minuten stellten wir dann fest, dass alle Thais damit fuhren, dass wir keine TukTuks sahen und es außer Laufen wohl keine Alternative gab.
Die Tatsache, dass der Fahrer kein Englisch sprach und ein Thai sprach von dem ich kein einziges Wort verstand(den zahnlosen Dialekt), machte aber gar nichts, denn er hatte ein laminiertes Schild auf Englisch vorbereitet, auf dem zwei Angebote standen:
1: round tour
2: Wat Chong Lom
beides mit Preisen versehen. Da mit Fingern auf Objekte zeigen überall verstanden wird, wurden wir uns einig und so stiegen unsere Verkehrsmittel auf 7 und meine Lebenserfahrung um eine Fahrradrikschafahrt an.
Wir kamen an, der Fahrer verabschiedete sich freundlich, zeigte uns noch den Bahnhof auf der anderen Seite, und machte sich auf, in die lange Straße weit entfernt von einem Sonnenuntergang
Wir hatten ein wenig Zeit, also machten wir uns auf, einen Ticketschalter zu suchen, den es gar nicht gab, weswegen wir dann im chinesisch buddhistischen Bot(Gebetsraum) etwas Schatten suchten und Entspannung plus Einblicke in individuelle Gebetstechniken und gelebte Religion fanden...
Es gab einen kurzen Schreckmoment, als wir einen Zug davon fahren sahen, doch stellten schnell fest, dass es nicht unserer war(wieder dank eines freundlichen Thais, der uns das Schild am Bahnhof erklärte, welches komplett auf Thai geschrieben war).
Pünktlich(relativ - im Folgenden nur noch r.) kam dann auch der Zug nach Samut Songkhran(unserem Ziel) und wir stiegen ein...
Diese Fahrt durch thailändische Provinz war sogar eine wahrhafte Reise durch thailändische Dörfer denn oft genug waren die Dächer der Hütten nur wenige Zentimeter vom Zug und den Fenstern entfernt. So nahe, dass Raus lehnen ein potentiell tödliches Risiko ist.
Wir hatten kein Ticket, was allerdings kein Problem ist, wie uns ein mitreisendes Paar erzählte, denn
a) ist der Zug für Thais sowieso umsonst(!)
b) kann man auch im Zug Tickets lösen
Wir bekamen Option b9 von den Kontrolleuren und durften die Fahrt genießen, im letzten Verkehrsmittel unserer Reise, auf dem Weg zum Ziel.
Die Umgebung bot Abwechslung von Bambuswäldern, zu Reisfeldern, kleinen Dörfern, halb erschlossenen Industriegebieten, offenen Tempeln, halboffenen Kneipen und Restaurants, aber vor allem wieder ein komplett anderes Thailand als Bangkok.
In Berufen ist Bangkok wohl Industriedesigner, der ab und zu Punk entdeckt und der Rest des Landes eine Mischung aus Kunsthistoriker und esoterischem Religionswissenschaftler;)
Ach ja: auf dem Land haben die Leute einen langen Fingernagel am kleinen Finger linken Hand - auf Nachfrage erkläre ichs...
Kurz vor dem Ziel ging Aufregung durch ein paar der Fahrgäste(die meisten davon farangs, aber auch ein paar Thais) und viele drängten zu den Türen und nach vorne. Der Markt nahte. Die Schaffner holten die Leute von den Türen weg und als Belohnung für Gehorsam(jump through the hoop) durften dann die braven nach vorne neben Lokführer, auf die pole position der Kameras.
Auch ich;)
Über den Markt verliere ich nicht viele Worte, denn die Reise war tatsächlich das Ziel(nah! außer dem Markt haben wir nämlich noch die Erfüllung eines abgedroschenen Sprichworts gefunden;) )
Dieser Markt findet auf den Schienen einer aktiven Eisenbahnlinie statt. Der Zug fährt viermal täglich und die Stände sind auf Rollen und mit ausgetüftelten Mechanismen versehen, um flexibel zu sein. kommt ein Zug, weichen Passanten und Einkäufer, werden Waren eingeholt und die Kameras heraus. Im Zug öffnet und schließt sich der Markt also vor einem. Bilder statt Worte.
Da wir zurück nach Krung Thep strebten, hatten wir nach 4 Stunden Fahrt nur 45 Minuten Aufenthalt, aber bei so einer Reise war es angemessen. Der Weg allein war es wert. Insgesamt benutzten wir 8 Verkehrsmittel(Füße, U-Bahn, Skytrain, Taxi, Zug, Fähre, Fahrradrikscha, Motorradtaxi auf dem Rückweg) auf dieser Reise.

Auf einer Reise, auf der wir so unglaublich viele Facette Thailands erlaufen, gerochen, geritten, gespürt, gehört und gesehen haben, war alles, was das Reisen ausmacht in der stundenlangen Zeitlosigkeit bewahrt, die durch Fahrtwind und eine vorbeiziehende Landschaft nicht getrübt, sondern nur wie ein wunderschönes Bild komponiert wurde, dass die Sinne ins Herz malen und das trotz oder gerade wegen seiner Vergänglichkeit ewig bleiben wird...



Der riesige Banhhof Wongwian Yai


Am Ziel!Ein ganz normaler Markt?! Oder? ...



Sonntag, 17. Januar 2010

Island in the Sun

Noch kann ich mein Versprechen halten und diese Woche noch von Weihnachten und Neujahr schreiben:)

Nachdem ich also aus der Sauberkeit Singapurs in das nächtliche Bangkok zurückgeworfen wurde, waren es nur noch 2 Tage, bis endlich auch Imke hier war - dann musste ich auch nur noch 1,5 Tage arbeiten und dann stand uns die Welt offen- zumindest Thailand, denn raus darf ich ja immer noch nicht.
Der Plan war gefasst- auf nach Koh Wai, der Insel abseits von Koh Chang, gelegen irgendwo zwischen Thailand, Kambodscha und dem Paradies.
Unsere Route sah so aus, dass wir zuerst vom Ekamai Bus Terminal nach Trat fuhren, dort mit der Fähre nach Koh Chang übersetzten und dort eine Nacht am Bang Bao Beach übernachteten. Dort war es schon schön genug, mit einem Bungalow direkt am Wasser, ohne Moskitos und alles zu einem sagenhaften Preis;)
Aber die Nähe zu Bangkok und die Ferien haben sich auf Ko Chang bemerkbar gemacht: das "originale Fischerdorf", das so oft angepriesen wird, war vor so original, wie eine Völkerschau, man konnte hunderte von originalen und künstlerisch wertvollen geschnitzten Buddas, Zigarettenetuis, Hippiekleidungsstücken und Fächern alles kaufen, was man braucht, um zu beweisen, dass man wirklich in Thailand war. Die anderen 5 Geschäfte teilten sich dann in Restaurants/Massagesalons, Tauchschulen und 1 Bootsfirma auf.
Aber: Imke hat die besten Banana Pancakes aller Zeiten bekommen, so gut, dass ich jetzt noch neidisch bin und ganz bestimmt nur, weil es ja die Elefanteninsel ist.

Am Morgen des 24. brachen wir dann auf, zu unserer Insel, den Trubel hinter uns lassend und durch mehrere Inseln, dabei immer mehr von unseren Mitreisenden hinter uns lassend; mit jedem Zwischenstopp wurde unsere Gruppe intimer, die Hoffnung größer und mein Hut ein bisschen kleiner, weil mein Grinsen vor Vorfreude imemr größer wurde, als dann endlich "Strand" in Sicht kam...Das Pakarang Resort, ca. 10 Hütten, direkt am Strand, ein Restaurant, eine Rezeption, keine Menschen - wir waren da!
Noch war ich ein bisschen ungläubig, als wir am Steg standen und uns ein Schwarm Zebrafische(Biologen dürfen mich jetzt ungläubig anschauen) begrüßten, ob in der Sonnencreme nicht doch Inhaltsstoffe mit psychedelischem Potential stecken(die durch meine filigrane Auftragetechnik dann erweckt wurden), oder ob wir jetzt wirklich hier Weihnachten verbringen sollten.
Dank Sturmgepäck konnten wir auch sofort in unser Domizil, das am - achtung leereren Teil stand(soweit möglich) und nach einem euphorischen "SachenaufsBettschmeissenund sichfreuen" zog das Wasser uns auch schon magisch an. Am Strand war immer noch keine Seele zu sehen und mit den Kokospalmen als Zeuge bezwang wir die 15 Schritte ins Wasser und ich meine Angst vor kalten Ozeanen(Imke ist da nicht so empfindlich...)
Das Wasser umarmte uns, als hätte es sich genauso sehnsüchtig verzehrt und spülte Hitze, Stress und jedes Gefühl für Raum und Zeit weg. Nach ein paar Stunden ankommen, waren wir soweit, dann doch die Geschenke(muahaha) aufzutürmen,ein paar Bilder zu machen und in de bereits einsetzenden Dunkelheit unser Weihnachtsessen einzunehmen.
Da es keine Kirche gab, haben wir dem Hausschrein unsere Ehre erwiesen, der großen schützenden Schildkröte(wahrscheinlich nicht A'Tuin - Ergebnisse stehen noch aus) und ich musste leider doch eine kleine Enttäuschung hinnehmen: es gab keine Kokosnüsse mehr:( Na ja, dafür wurden Weihnachtslieder gespielt und das gebratene Gemüse an scharfer Soße und gedünstetem Reis hat mich dann zusamme mit einem Bananenshake doch versöhnt;)
Dann gab es endlich Bescherung! Und um das ganze Weihnachten noch unwirklicher werden zu lassen, ließen wir dann den heligen Abend am Strand ausklingen, mit einem Sternenhimmel als Schneeflockenersatz und stat Schneemännern dem Mann im Mond...

In der folgenden Zeit verfeinerte ich meine Technik, Kokosnüsse miteinem Taschenmesser und und meinen Händen zu knacken(immer ZUM Körper), kann Vorleser zu meinen Qualifikationen hinzufügen(Die Stadt der träumenden Bücher) und schmiedete schon Pläne, wie ich es wohl schaffen könnte, einfach dort zu bleiben(mein Masterplan wird nicht verraten, sonst krieg ich Konkurrenz...)
Insgesamt vergingen die Tage wunderschön und vollkommen außerhalb jeder Zeit und allem, was irgendetwas mit der Welt zu tun hat. Bilder sagen mehr als Worte, die Zeit auf der Insel war einfach ein Paradies, ein Ort, an dem alle Gesetze der Welt außer Kraft schienen und auf wunderbare Weise verstärkt,ein Ort, an dem nur das Hier und Jetzt zählt, das Vorher und Nachher wird obsolet und jeder Atemzug durchströmt einen mit der Ruhe des Universums, jeder Blick saugt die ewige Endlichkeit allen Seins ein, mit einem Wort: Empfehlenswert;)
Wahrscheinlich nicht, wenn man "Party" sucht, aber wenn man den gedanken mag, nie mehr als 10-15 Leute auf einmal zu sehen, ist dieses Elysion ein Besuch wert...
Unterkunft auf Koh Chang


Auf dem Weg ins Paradies...Hier trägt der Profi auf...


Das sahen wir jeden morgen als Erstes:)
One man, one coconut - one will live through
Im Schweisse meines Angesichts...

Unsere Insel...


Stille Nacht...

Christmas Time! Blick von der Veranda

Fazit


Da irgendwann aber dann leider doch die Zeit kam, dass wir wieder abfuhren(mit Speedboat in 2 Sekunden in Welt zurück geholt) und uns zurück nach Bangkok machten. Dort wurde die Zeit für ein paar Sightseeing Touren genutzt(unter anderem, ja: Ayuthaya), zum Shopping, aber vor allem war es einfach Zeit, die Imke und ich zusammen geniessen konnten, wenn wir schon aus dem Himmel wieder abreisen mussten, hatten wir wenigstens noch unsere persönliche Wolke in der Stadt der Engel;)
Da das westliche Neujahr nur eines von dreien ist(siehe auch Songkran und das chinesische Neujahrsfest ), ist es in Bangkok vor allem eine Party. Man kann sichvor knapp 4000-5000Baht eine Dinnercruise leisten, für ein paar 1000BHT in einer Skybar etwas reservieren, sich für umsonst, nur gegen den läppischen Preis von Komfort und Bewegungsfreiheit mit tausenden Hier, oder einfach sich selber was suchen. Wir entschieden uns für das Pandanus, eine Bar bei mir um die Ecke mit Sekt, Chamoagner;) und Silvesterparty im zweiten Stock! Auf jeden Fall eine andere Erfahrung, denn man ist ja in anderen Ländern großzügiger, also haben wir wohl mit der thailändischen Version von Wolfgang Petry Liedern(von einer genialen Coverband) in 2010 reingefeiert...An jeden wurden dann noch Handkonfettiknaller vertelt(keine Ahnung, wie die heißen, oder ich die beschreiben könnte) und obwohl das Feuerwerk extrem enttäuschend war, wurden wir vollkommen damit entschädigt, dass es eine geschenkte grüne Brille in Herzform gab - und blonken kann sie auch!:)
Für den perfekten Start ins Jahr(alkoholtechnisch) sorgte dann meine quasi Ernennung zum Geheimagenten - geschüttelt, nicht gerührt. Ja- mein erster Martini, wenn das kein Fortschritt ist, weiß ich auch nicht:)
Etwas spät zwar, aber besser (viel zu) spät als nie, wünsche ich trotzdem allen ein schönes neues Jahr voller Liebe, Erfolg, Freundschaft und was sonst noch so dazu gehört...

Und um das alles erstmal sacken zu lassen, gibt es jetzt nur noch Bilder und diese Woche mehr vom Eisenbahnmarkt...

Time for Tango
Mit Super Brille und Sex on the Beach
Vorgerückte Stunde und roter Sekt(?)
Blei Gießen!


Frohes Neues Jahr Euch Allen!



Bis dahin: Grüße- liebe Grüße

Montag, 11. Januar 2010

It's Been Awhile

Mea culpa! An dieser Stelle wünsche ich allen Leserinnen und Lesern erst mal ein frohes Neues Jahr und hoffe, dass alle erholt sind und so schön rein gefeiert haben wie ich.

Ich habe lange nichts von mir hören lassen, ich weiß, dennoch habe ich meinen Blog nur vernachlässigt, aber nicht ausgesetzt.

Zu meiner Verteidigung kann ich aber anbringen, dass ich wirklich sehr viel zu tun hatte –

Ende des Jahres war ich nämlich noch auf meinem ganz persönlichen eigenen Visarun vom 12.-15. Dezember in Singapur, dem Land der Ordnung und Sauberkeit. Das Gegenteil von Abenteuerurlaub. Heimat der Eskimos(glaube ich zumindest, da alle ihr Haus in einen Iglu verwandelten…)

Thailand mag nämlich das Land des Lächelns sein, aber nicht der offenen Grenzen; deswegen musste ich, im Anbetracht eines bald auslaufenden Visums dann einen Abstecher nach Singapur machen und dort die thailändische Botschaft in das Sightseeing Programm zu integrieren. Singapur, weil die Botschaft dort gut organisiert sein soll.

Gereist wurde diesmal zu dritt, Philipp und Liss, die an der Schweizer Schule sind, braucht auch ein neues Dokument um wieder Asyl zu erlangen und so erkundeten wir Singapur zu dritt, optimistisch und dank lückenhaftem Allgemeinwissens auch ohne Vorurteile.

Nun mag Singapur vor allem berühmt sein als das Land, in dem Kaugummi verboten ist, aber nur wenige wissen, dass auch Homosexualität dort immer noch strafbar ist und dies das einzige Land der Welt ist, in dem man nichts Duty Free einkaufen kann. Soviel zu den Vorzügen und Vorurteilen, kommen wir zu dein Eindrücken, des Platzes wegen in Stichpunkten und Bildern.

Also: Singapur hat 4 Amtssprachen und auch wenn es nicht glänzt, wie in einer Werbung für Bodenreiniger, so ist es doch um Einiges sauber als die Stadt der Engel(wahrscheinlich auch als die in Nordamerika) und was die Mülleimer angeht, ist es ein wenig, wie in einen Zerrspiegel zu schauen…während man in Bangkok stundenlang seinen Müll mitschleppt, fehlt in Singapur nur, dass einem jemand den Müll aus der Hand nimmt.

Interessant war aber, wie gut die 4 Sprachigkeit funktioniert – es sind wirklich alle Schilder in 4 Amtssprachen gehalten: Chinesisch, Hindi, Englisch und Indonesisch. Auch die Mischung scheint sehr konfliktfrei zu sein, auch wenn die Regierung das durch Wohnquoten(zur Verhinderung von Ghettobildung) regelt. In Chinatown hat das dann zur Folge gehabt, dass ich zum ersten Mal in Worte fassen konnte, was ich am Stadtstaat so merkwürdig fand. Es ist alles dort, was man von einer asiatischen Metropole erwartet: Europäer, Shopping Center, viel Essen, Marktstände und Tempel mitten zwischen den Hochhäusern, aber dadurch, dass es so aufgeräumt ist, macht alles den Eindruck, als würde man durch die Disneyversion laufen, alles ist ausgeschildert, organisiert, die Menschen achten auf die Ampeln und man hat ständig das Gefühl, bestimmt gerade irgendeine Regel zu brechen. Verstärkt wurde das surreale Gefühl mal wieder durch die Vorweihnachtszeit; natürlich auch bei 32 Grad, aber hier habe ich es dann einfach wie einem Freizeitpark akzeptiert, wo ja mutierte Mäuse und Enten auch jeden Tag feiern;) Mit diesem Gedanken im Hinterkopf waren dann die Christmas Carolers nicht mehr so schlimm, obwohl ich dann auf einmal den merkwürdigen Drang zu Zuckerwatte, Achterbahn zu fahren und Eis essen hatte.

An der Visastelle hat letztendlich auch alles gut funktioniert, aber wir haben eine Lektion in Höflichkeit und thailändisches Beamtenwesen erhalten. Weil meine Mitstreiter ein „falsches“ Einladungs-/Bürgungsschreiben mithatten und 10 Minuten versucht haben, der Frau zu erklären, dass wir keine Arbeitserlaubnis haben und ihre Kollegen in Thailand sich weigern, das zu machen, was sie uns nahe legte, gab es im Haus das (bestimmt) Verrückte macht, die lückenlose Argumentation „No more argument on this counter!“ und wir waren unserer Audienz entlassen. Glückicherweise haben wir dann doch am nächsten Tag alle unser richtiges Visum bekommen and all was well, wie eine ganz bestimmte Britin jetzt sagen würde.

Viel gesehen haben wir von der Stadt nicht, wir sind viel ziellos durch die Straßen gewandert, aber am spannendsten war immer noch Little India, in dem wir auch wohnten, in einer süßen Hostel die so gar nicht Singapurisch war in der Hinsicht, dass sie bezahlbar war.

Gelohnt hat sich der Trip aber allein schon wegen der Möglichkeit, das Gruppenverhalten von Tausenden von indischen Männern zu beobachten. Denn am Sonntag, dem 13.12.2009 muss wohl irgendetwas Wichtiges passiert sein, denn ganz Little India(und ich meine GANZ!) war vollkommen überfüllt und verstopft mit Indern, die alle nur auf der Straße rumstanden und ihre Schnurrbärte präsentierten. Es war so voll, dass man sich kaum bewegen konnte, aber alle standen nur herum und das Unheimliche an der Situation war, dass es nur Männer waren. Madness in any direction. Keinen einzigen Sari sah man, keine Kurta, die Frauen waren weg – vielleicht können sie sich ja verwandeln, als Ethnologe bleib ich dran;)

Am nächsten Tag war alles wieder normal und aus Sparta wieder Singapur geworden(von wegen Madness, hehe)

So als Abschluss ist Singapur interessant, aber länger als 3-4 Tage bleiben lohnt sich nicht, die Stadt hat im Quest des Perfektionismus und im Bestreben, krampfhaft den „tollen Westen“ nachzuahmen, leider seinen ganzen Charakter verloren. Interessant, aber als Reiseziel extra nicht spannend. Schön- das ganz sicher, aber, um die Worte eines sympathischen Fresinger Hip Hop Quintetts zu sagen: Auch „manches Lied hat den Schwachpunkt, das es zu glatt und perfekt klingt“.

Ach ja, falls irgendjemand weiß, mit wem Singapur mal im Krieg stand, ich würde es gerne wissen, auf einer alten Festung stand immer nur, dass die Kanonen und Waffen durch geschickte Verhandlungen nie gegen „den Feind“ eingesetzt wurden…wer war der Feind!?

Jetzt gibt es noch ein paar Bilder, und morgen schreib ich dann über den Jahreswechsel und Weihnachten – mit Neidbildern;) Aber jetzt bin ich zu müde, weil ich heute um 04.00 zum Flughafen gefahren bin um Imke zurück nach Deutschland zu lassen und meine Borschaft zu verkünden…oder so ähnlich…Ich sollte schlafen…Bis morgen und viel Spaß mit Fotos:)

Sogar die Wuselmärkte sind hier ordentlicher...
Chinatwon - coming soon to a capital near you!
Nee, wat schön, die Orchard Road im Christmas Fever -->Shopping:)
Micha auf nem - na: Stairway to Heaven;)
Und es gibt doch Zigarettenkippen auf dem Boden;)
So siehts mal aus, Tempel und Hochhäuser...

Mittwoch, 6. Januar 2010

Boom!

Ich lebe noch, habe mich gut ins neue Jahr herüber gerettet und brüte mein erstes Neujahrsbaby aus...Bzw. wir, also zu zweit im Moment;)
Da es aber eben zu zweit ist und ich im Moment viel anderes tue, als meinen Blog zu schreiben, dauert es lange. Aber ich arbeite dran. So als quasi Trailer kann ich ja ein paar Stichworte fallen lassen:
Weihnachten auf der einsamen Insel, Silvester de Luxe, mein erster Martini, der berühmte Eisenbahn-Markt und Tropenkrankheiten.
Bald, versprochen! :)
 
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